Ich bin Thomas Meyerhöfer
Bei Abfassung dieses Textes sechsundfünfzig Jahre alt. Habe Höhen erklommen und Tiefen durchlaufen. Fette Big Points abgegriffen, mit einer Hand über dem Abgrund gehängt. Geheult vor Glück, gebrüllt vor Wut. Aufrecht dem Sturm getrotzt, dem Druck nicht standgehalten. Da waren richtige und falsche Entscheidungen; zahllose Pole Positions und genausoviele hintere Startplätze.
In den vergangenen Jahren vegetiert an der Grenze zum Nichts. Diffuses Dämmerlicht in kettenloser Gefangenschaft. Knapp sieben Jahre. Das ist immerhin fast doppelt so lang, wie Tom Hanks auf seiner einsamen Insel zubringen musste. Also im Film.
Das Monster in meinem Körper verzichtet aufs Drehbuch; es bevorzugt Real-TV. Das heißt: jeden Tag mindestens eine neue Dschungelprüfung.
Durch die Hilfe diverser Profs geschafft, die Monsterkampftechniken zu durchschauen. Die Kämpfe finden seitdem auf Augenhöhe statt. Es ist ein offener Schlagabtausch. Mal geht das Monster auf die Matte, eine Runde später vergeht mir Hören und Sehen. Das Monster ist zäh.
Und schließlich: Ich glaube an Gott. In den schwarzen Nächten war er das kleine Licht. Nicht am Ende des Tunnels, sondern direkt neben mir. Im Dreck. Gott hat mein Gejammer ertragen. Außerdem versorgte er mich mit frischem Wasser und fächerte mir kühle Luft ins überhitzte Gesicht (ist ne Anspielung auf eine Aussage aus der Bibel – Psalm 23).
Hinzu kam, dass Gott nicht müde wurde, mir fast täglich sein Versprechen zu wiederholen, dass mein Leben noch nicht am Ende sei. Irgendwann hab ich ihm auch das abgenommen.
Ein paar Goodies …